Online-Portale setzen die örtlichen Buchhandlungen mittlerweile stark unter Druck. Das Bestellen bei Amazon von zu Hause aus funktioniert um einiges schneller als der Weg zur Buchhandlung. Trotzdem gibt es einige Kriterien, mit denen lokale Buchhandlungen auftrumpfen können. Dazu zählt zum Beispiel der persönliche Kontakt zum Kunden. Laut Heinrich Riethmüller muss in den Buchläden mehr beraten werden – es muss intensiver verkauft werden.
Bei Online-Portalen gibt es sogenannte Empfehlungsdienste. Sobald ein Kunde sich ein Produkt anschaut oder es kauft, werden ihm weitere, ähnliche Produkte präsentiert. Buchverkäufer sollte ebenfalls auf diese Art und Weise „funktionieren“. Ein lokaler Buchhandel kann allerdings nicht so leicht Daten sammeln wie ein Online-Portal. Kunden müsste zuerst zustimmen und das wirkt auf viele abschreckend. Kundenkarten sind bereits ein guter Anfang. Diese sind allerdings noch nicht in vielen Buchhandlungen vertreten.
Auch wenn viele Personen es mittlerweile bevorzugen online zu bestellen, wird es immer einen Teil der Bevölkerung geben, denen die Atmosphäre in einer Buchhandlung gefällt, geben. Denn den Geruch von Büchern, und das Schmökern durch verschiedene Regale kann durch nichts ersetzt werden.
Die Digitalisierung ist nicht nur ein Risiko, sondern auch eine Chance. Einige Buchläden haben diese Chance bereits ergriffen: Man kann bei ihnen bestellen und bekommt die Bücher dann per Post nach Hause geschickt. Es gibt sogar Apps, die die Kunden mit Informationen zu Neuerscheinungen und Veranstaltungen informieren.
Viele Buchhandlungen haben mittlerweile auch schon ein Café, in dem sie Getränke und auch kleine Speisen anbieten. So wird aus einem reinen Buchgeschäft, ein sozialer Treffpunkt vor allem für Leserunden. Es wäre möglich, dass Buchhandlungen in der Zukunft noch mehr zum Treffpunkt von Menschen werden.
Buchhandlungen sind sehr vielfältig, es gibt nicht nur Sortimentsbuchhandlungen, sondern auch Geschäfte, die sich auf einen bestimmten Zweig spezialisieren. Diese Spezialisierung kann genutzt werden, um den Kunden noch mehr zu bieten. So könnte in einer Buchhandlung für Kochbücher zum Beispiel monatlich ein Kochabend oder auch Kochshows stattfinden. Außerdem könnten kleine Häppchen oder Smoothies angeboten werden. Ein Laden, der besonders viel Auswahl an Fitnessbüchern hat, könnte Protein-Shakes oder auch bestimmte Sportartikel wie zum Beispiel Kleidung, Hanteln etc. anbieten.
Wie die genaue Zukunft von Buchhandlungen aussieht, kann wohl niemand sagen. Auch wenn viele Geschäfte momentan in einer Krise stecken, werden sie wohl nie ganz aussterben, denn dafür sind sie viel zu speziell.